L(i)ebst Du schon oder funktionierst Du noch?

Die Veröffentlichung meines Buches ist gut drei Monate her, mein Abschied aus der Wirtschaft gut drei Jahre.

In meiner Kindheit und Jugend waren vier Dinge wichtig:
Ordnung, Pünktlichkeit, Sauberkeit , Disziplin. Funktionierte ich und erfüllte alles, war alles gut. Nach meinen Gefühlen wurde ich nicht gefragt. Auch nicht nach meinen Bedürfnissen und Wünschen. Meine Eltern sprachen darüber nicht.
Ich habe daraus gemacht und lebte danach sehr lange in meinem Erwachsenenleben:
1. Halte aus, funktioniere und frag nicht nach Deinen Gefühlen.
2. Leiste, dann lieben dich die Menschen. Und wenn Du perfekt leistet (Perfektionismus), dann lieben sie dich noch mehr.
3. Es ist wichtig, dass die anderen immer gute Gefühle haben und sich nicht schlecht fühlen.

Aus all dem ergab sich, dass ich weder wusste, wer ich bin, noch wo meine Grenzen sind. Nein sagen konnte ich auch nicht.

Ich war ziemlich gut im Funktionieren. In allen Lebenslagen. Job, Beziehung, Gesundheit, Sexualität.
Dann passierten mir vier Schläge auf den Kopf.

1 Schlaganfall und Diagnose einer sehr seltenen Krankheit kurz nach der Geburt meiner zweiten Tochter.
2+3 zwei Bypassoperationen am Kopf, damit ich keine weiteren Schlaganfälle bekomme.
4 Burnout mit schweren Depressionen

Der Schlaganfall und die Bypassoperationen stürzten mich in große Unsicherheit. Ich reagierte menschentypisch: In unsicheren Zeiten klammern wir uns an gewohntes, vermeintlich sicheres Verhalten. Ich war es gewohnt auszuhalten und zu funktionieren und nicht nach meinen Gefühlen zu fragen. Nicht meine Grenzen zu kennen, geschweige denn zu setzen oder nein zu sagen.
Das führte mich nach ein paar Jahren in den Burnout mit schweren Depressionen.
Wer mal Depressionen hatte, weiß, wie sich das anfühlt: Scheiße. Wer sich aus einer Depression herausarbeitet und reflektiert, warum er in der Depression steckte – und das ist verdammt harte Arbeit! – der bekommt einen neuen Blick aufs Leben.
Meine Erkenntnis: Das Leben ist nicht dafür da, um auszuhalten und zu funktionieren, das Leben ist dafür da, seinem Herzen zu folgen, glücklich Verbundenheit und Liebe zu leben und die Dinge zu machen, die sich gut anfühlen.

Wenn man ein Leben lebt, das sich nicht gut anfühlt, muss man eben sein Leben so lange ändern, bis es sich gut anfühlt und man beim Leben glücklich sein kann.
Das habe ich getan. Und ich habe dabei Frieden gefunden. #Seelenfrieden.
Nachdem ich nun mein Buch geschrieben habe, habe ich beschlossen, einen Knowledgehub mit Texten, Videos und Workshops aufzubauen, um all meine Erkenntnisse und Erfahrungen über Glück, Liebe, Freiheit und Veränderung zu lehren.
Wer den Weg zur Quelle kennt, hat auch eine Verpflichtung!

Und vielleicht kehre ich doch nochmal in die Wirtschaft zurück, um den Managern dieser Welt beizubringen, wie Veränderung wirklich funktioniert. Dann klappt es vielleicht auch mit zufriedenen Mitarbeitern.