Das Geheimnis des Betens
Präsent sein – gar nicht so einfach
Als ich anfing, Seelsorge für mich zu machen, begriff ich, dass es wichtig ist, im Hier und Jetzt zu sein.
Meine ewig kreiselnden Gedanken bewirkten, dass ich am Leben vorbei existierte.
Ich lebte und zwar nur in meinem Kopf.
Präsent sein ist eine coole Idee, aber gar nicht so einfach, in die Praxis umzusetzen.
Wie meinen eigenen Gedanken entkommen?
Ich hatte viel Bewusstwerdung gemacht, mein Unbewusstes ans Licht gezottelt und mir war klar geworden, wer meine Ängste sind und dass sie mich aus dem Verborgenen steuerten.
Und weil Ängste nur schwer auszuhalten sind, und ich habe viele davon, drücke ich sie einfach weg.
Ich habe meine Fluchtmöglichkeiten vom Fühlen entwickelt:
Ich rationalisiere gerne.
Ich analysiere die Welt.
Ich fliehe in meinen Kopf.
Handy, Social Media.
Süßes futtern.
Jeder hat da so seine eigenen Fluchtstrategien.
Welche sind deine?
Mein Crash – und die Begegnung mit Gott
Im letzten Jahr bin ich völlig gecrasht. Rien ne va plus. Nix ging mehr.
Da fand ich zu Gott.
Ich fing an, in die Kirche zu gehen.
Und ich begann, mich stundenlang in die offene Kirche zu setzen und Jesus anzustarren, der vor mir am Kreuz baumelte.
Und irgendwann begann ich, mich mit ihm und Gott zu unterhalten.
Raus aus meinem Kopf, weg von den kreischenden Gedanken.
Mein Sprechen mit Gott holt mich in die Gegenwart.
Eine Zeitlang ging ich in eine amerikanische Gemeinde.
Weil dort echt was los ist.
Sie feiern Gott, singen fröhliche Lieder und der Prediger ist ein Entertainer.
Eines Sonntags schlug er vor, ich solle mir einfach von Gott wünschen, was ich haben mag.
Beten – Wünschen als Weg in die Gegenwart
Das probierte ich, während ich mal wieder vor Jesus saß.
Durch meine johlenden Gedanken hindurch.
Was sollte ich mir wünschen von Gott?
Vielleicht, dass meine Gedanken endlich aufhören?
Die Depressionen.
Ich merkte, dass meine Gedanken mir sagten, dass ich gar kein Recht hätte, mir etwas von Gott zu wünschen.
Ich entdeckte ein inneres Verbot, mir frei vom Herzen einfach etwas von Gott zu wünschen.
Da lief mir ein Buch über den Weg. Oder Gott schickte es mir. Wie du willst. 🙂
Pray Bold von Joel Osteen, auch ein amerikanischer Prediger.
Ich las es und es verwandelte mich.
Ich begann, mir Dinge von Gott zu wünschen:
„Gott, das Problem ist zu groß für mich, bitte hilf mir! Mach Du.“
Und wisst ihr, was dadurch passierte?
Ich verband mich mit mir selbst.
Und ich verband mich mit Gott.
Mit etwas Höherem als meinem Verstand, der die ganze Zeit mit mir meckerte und meine Depressionen befeuerte.
Depressionen und Gebet
Depressionen sind die Vollendung der Trennung von sich selbst.
Seitdem bete ich regelmäßig und danke Gott.
Es bringt mich in die Gegenwart.
Warum Beten lebensverändernd ist
Das Wünschen öffnet mein Herz.
Es verbindet mich mit mir und Gott.
Und es zwingt mich dazu, über mich selbst zu reflektieren.
Denn um zu wissen, was ich mir wünsche von oben, brauch ich ja von mir selbst eine Standortbestimmung:
Wie geht es mir?
Was fehlt mir?
Was möchte ich erreichen?
Ich wünsche allen ein fröhliches Beten! Es ist lebensverändernd.