Ich sitze in meinem Schreibzimmer und denke nach. Immer wieder schaue ich in unseren Innenhof. Der Himmel ist grau über Berlin, kein Blatt an den Bäumen ist zu sehen. Ein Morgen Mitte März. Einzig das Kinderspielzeug im Buddelkasten schimmert quietschgelb, grün und blau. Vorm Buddelkasten parkt ein Bobby Car. Rot leuchtet es im Grau des Morgens. Ich denke über Marketingstrategien nach. Ich mag das Thema nicht. Deshalb prokrastiniere ich mich wohl auch gedanklich durchs Kinderspielzeug im Innenhof.
Ein ganzes Buch habe ich geschrieben. Kotze, Angst und Swinger-Club. Eine wahre Geschichte über die Suche nach der Liebe. Ein sehr persönliches Buch. Im Selfpublishing. Weil Selfpublishing meinen Werten entspricht. Mir entspricht. Ich weiß jetzt endlich, was mir entspricht. Und wer ich bin. Das habe ich dem Buch zu verdanken. Beziehungsweise dem Prozess des Schreibens.
Nun Marketing. Welches Ding habe ich eigentlich mit Marketing am Laufen? Und mit meiner Internetseite? Ich habe ewig gebraucht, um mit Buch und Internetseite ins Licht zu treten. Und das lag nicht an der Technik, die gebaut werden musste. Die war ein Klacks. Informationstechnologien waren für mich schon immer Fluchtort, um mich nicht mit meinen Gefühlen auseinandersetzen zu müssen. Ich habe Angst. Je größer die Angst, desto mehr Energie setzt sie frei. Deshalb war ich wohl auch so erfolgreich beim Arbeiten in der IT und Digitalisierung.
Mit dem Buch und meiner Internetseite zeige ich mich, wie ich wirklich bin. Ich trete raus. Dafür brauche ich immer wieder Mut.
Viel einfacher war es, im Konzern eine Rolle zu spielen. Angepasst und glatt zu funktionieren. Gefühle fernzuhalten. Nicht drüber zu reden. Auch nicht im Privatleben. Wegschieben und Funktionieren. Das war zu kurz gedacht. Ich habe davon einen Burnout mit fetten Depressionen bekommen. Lang geübte Verhaltensweisen sind schwer zu ändern. Und ich brauche immer wieder Aufmerksamkeit und Mut, um aus meiner Komfortzone zu treten. Deshalb habe ich wohl auch das Buch geschrieben. Ein Buch voller Gefühle. In alle Richtungen. Ein Aufschrei in diese Welt. „Leute, hört auf Eure Gefühle! Und vor allem, macht, was sie Euch sagen. Dann kommt ihr unbeschadet durch diese stürmische Welt.“ Es ist meine Gegenbewegung: Vom Funktionieren in der Wirtschaft zum Über-Gefühle-Reden. Vorleben, wie es geht. Ängste überwinden. Ans Licht treten. Wahrhaftig sein.
Ich brauche das dringend. Damit ich jetzt ein glückliches Leben leben kann. Und die Wirtschaft braucht das auch. Damit die Menschen in den Firmen aussprechen können, was oft so bitter fehlt: Wertschätzung, den Mitarbeitern zuhören, Vertrauen.
Deshalb habe ich beschlossen: Kotze, Angst und Swinger-Club goes Wirtschaft. Es hat auch drei Geschichten aus dem Konzernumfeld. Lesenswert.
So, jetzt habe ich über meine Gefühle geschrieben und gleichzeitig den Marketing-Job erledigt. Mir wird gerade bewusst, dass ich diese Form von Marketing mag. Impulse bekommen, um selbständig zu denken und zu fühlen. Cool ist das. Ich nenne es Herzmarketing.
Weitere Infos findet Ihr hier: das Buch Kotze Angst und Swinger-Club. Eine wahre Geschichte über die Suche nach der Liebe
Was ist Herzmarketing? Für mein Buch.
written by Sabine | Autorin
24.04.2023